Der Bodensee – das Verbindungsstück zwischen den deutschen Grenzländern Österreich, Schweiz, Lichtenstein. Seit Jahrzehnten zählt die Bodenseeregion zu den entwicklungsstärksten Regionen und ist daher in vielen Rankings des gesamten baden-württembergischen Gebiets auf den obersten Positionen zu finden. Die Entwicklung der Bevölkerungszahl sowie der wirtschaftliche Aufschwung sind gerade in der Region Friedrichshafen-Ravensburg (Nordufer) besonders stark. Gleichzeitig entwickelt sich ein stetig wachsender lokaler Arbeitsmarkt mit attraktiven Unternehmen und deren Arbeitsplätze.
Die Kombination aus Gewässer, Berglandschaft und städtischen Leben im sogenannten Drei-Länder-Meer ist dabei nicht nur landesweit einzigartig. Längst handelt es sich für Touristen und Immobiliensuchende nicht weiter um einen geheimen Tipp. Die Grundstückspreise, der Kaufpreis- und Mietspiegel sind in den letzten Jahren rasant gestiegen.
Als besonders gute Lagen in der Bodenseeregion zählen dabei Petershausen-Ost sowie die Altstadt und Paradies. Hier konnten in den letzten Jahren Quadratmeterpreise von 8.000 bis 9.000 Euro erreicht werden. Der Bodensee ordnet sich damit in die obersten 10 Städte in Deutschland ein.
Die Anziehungskraft der Region rund um das Drei-Länder-Meer ist besonders stark, denn neben wirtschaftlichen und naturgegebenen Faktoren besteht eine exzellente Infrastruktur sowie hervorragende medizinische und bildungstechnische Einrichtungen. Auch das Freizeitangebot und unzählige Ausflugsziele sprechen für die Bodensee-Region.
Diese Zugkraft spiegelt sich auch in der Entwicklung der Bevölkerungszahlen in der Region Bodensee wieder. Im Vergleich zum Jahr 2000 stieg die Zahl um 15,4 %. Somit lebten im Jahr 2018 etwas mehr als 4,11 Mio. Menschen in der Bodenseeregion.
Doch wie wirken sich diese Faktoren auf den Immobilienmarkt aus, was macht die Region gerade für Immobilienkäufer so interessant?
Generell ist zu erkennen, dass die Tendenz der Preisentwicklung in allen Haustypklassen ähnlich steigend ist. Lediglich die Preise für Einfamilienhäuser blieben im Vorjahresvergleich ähnlich hoch. Wird die ganzheitliche Tendenz seit 2008 berücksichtigt, so ist neben einer leichten Delle während der Finanzkrise in 2009 ein stetiger Anstieg im Zeitverlauf zu erkennen. Lagen die Preise beispielsweise in Konstanz im Jahre 2008 noch bei etwa 2000 – 2500 EUR pro Quadratmeter, so stiegen diese auf den aktuellen Preis von durchschnittlich 3.420€/m². Die Regionen Konstanz, Oberteuringen und Tettnang verzeichneten dabei die stärkste Entwicklung. Lediglich Überlingen, Eriskirch, Hagnau und Kressbronn entwickelten sich rückläufig.
Auch der Wohnungsmarkt entwickelt sich ähnlich gut für Immobilienbesitzer in der Bodenseeregion. Selbsterklärend kann dieser Trend in den einzelnen Gebieten stagnieren, sodass zu erkennen ist, dass Regionen wie Konstanz, Friedrichshafen, Meckenbeuren, Sipplingen und Tettnang hier am kräftigsten im Vergleich zum Vorjahr zulegten. Die höchsten Kauf- und Mietpreise konnten jeweils in den kleineren Wohnungen erzielt werden, da auch in der Bodenseeregion der Trend zu immer kleiner werdenden Personenhaushalten zu erkennen ist.
Quelle: Sparkasse Bodensee Marktbericht vom 11.04.2019.
Quelle: immowelt.de – Stand 24.10.2020.
In der Regel können die Grundstückspreise je nach Größe, aber auch anderen Kriterien stark variieren. Gewerbliche Verkäufer oder Investoren haben selbstverständlich die Zielsetzung möglichst Gewinn am Verkauf der Grundstücke und Immobilien zu erzielen, dafür können die Preise höher sein. Es empfiehlt sich daher, auf den jeweiligen Landkreis zuzugehen und die Möglichkeit des Erwerbs von Grundstücken anzufragen. Alternativ können preiswertere Verkäufe erreicht werden, wenn das Grundstück zuvor einer Privatperson gehörte. Zu beachten ist in jedem Fall, dass der Grundstückspreis für neue Landstücke zusätzlich noch um bis zu 10 % steigen kann, wenn die Aufschließung an die Infrastruktur, städtische Rohr- und Kabelverlegung noch erfolgen muss. Diese Kosten trägt gewöhnlich der neue Besitzer. Auch Kosten wie die Errichtung von Radwegen oder Gehwegen können anfallen.
Quelle: Sparkasse Bodensee Marktbericht vom 11.04.2019
Viele Wegen führen zum Bodensee – Die Gründe für einen Besuch oder gar den Umzug in die Bodenseeregion können vielseitig sein. Neben der Nähe zum Wasser gibt es viele weitere Faktoren, die das Gebiet interessant machen. Das Klima ist mild und angenehm und selbst in den Wintermonaten kann die Natur erlebt werden. Es gibt Freizeitangebote für Kinder wie das Ravensburger Spieleland oder der Lindauer Märchenturm und unzählige Ausflugsziele für Alt und Jung. Naturbelassene Landschaften sowie Reisemöglichkeiten in die Alpen oder grenznahe Länder runden das Profil ab.
Die besten Voraussetzungen für Obst- und Weinanbau, die Tourismusbranche und der Schifffahrtssektor führen viele Unternehmer und Arbeitnehmer in diese Region. Auch für Senioren ist der Bodensee attraktiv, denn wer möchte am Lebensabend nicht dort leben, wo andere Urlaub machen?
Der Bodensee und dessen gesamte Regionen sowie Teile des Umlands zählen als besonders wirtschaftsstark, dies sogar auf internationaler Ebene. Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen, aber auch Global-Player zieht es hier hin. Das Nordufer rund um Friedrichshafen und Ravensburg zählt zu den entwicklungsstärksten Regionen in Deutschland. Neben der Entwicklung der Bevölkerung und der Dynamik der Wirtschaft bezieht sich dies auf den vielversprechenden Arbeitsmarkt. Mit einer Arbeitslosenquote von 2,3 % zählt das Gebiet zu den beschäftigungsstärksten Standorten in Deutschland. Aufgrund der vielseitigen Beschäftigungsmöglichkeiten in innovativen und wissens- sowie technologieorientierten Unternehmen gibt es viele Angebote für qualifizierte Fachkräfte. Dies spiegelt sich auch in der Einkommensentwicklung des Bodenseekreises wieder. Neben dem ohnehin schon höheren durchschnittlichen Einkommen in Baden-Württemberg steht die Region am Bodensee deutschlandweit sehr gut dar. In einer Auswertung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder befindet sich das Drei-Länder-Meer auf Platz 8 von ganz Deutschland. Das durchschnittliche verfügbare Haushaltseinkommen pro Einwohner liegt hier bei 25.728 EUR. Dieses liegt etwa 10 % höher als der Bundesdurchschnitt.
Allen voran dürfte der florierende Markt in der Tourismusbranche gehen. Der beliebteste Grund für einen Besuch am Bodensee ist die einmalige Mischung aus Kultur und Natur. Im Jahr 2018 zählte der internationale Bodensee Tourismus 4,6 Millionen Besucher. Dabei stieg die Anzahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr um 5 %. War der Bodensee zeitweise nur während der Sommermonate beliebt, so ist bereits seit einigen Jahren ein abweichender Trend zu erkennen und die Bodenseeregion wird vermehrt zum Ganzjahresziel.
Der Standort rund um den Bodensee ist auch für Familien äußerst attraktiv. Neben vielzähligen Kinderbetreuungsangeboten sowie Schulen aller Bildungskonzepte gibt es ausreichende Möglichkeiten, einen akademischen Abschluss zu erzielen.
Das Dreiländereck im Alpenvorland zählt überregional sowie international als beliebter Urlaubs- und Erholungsstandort. Auch die kulturellen und therapeutischen Angebote für Senioren sowie die medizinische Versorgung sind in der Bodenseeregion gegeben. Daher entschließen sich immer mehr ältere Menschen dazu, ihren Lebensabend in der Nähe vom Wasser zu verbringen. Dabei werden aufgrund dieser Entwicklung immer mehr ansprechende Wohnformen für Senioren angeboten.
Viele der Faktoren, die für junge Menschen oder Familien wichtig erscheinen, sind auch für ältere Menschen von großer Bedeutung. Die besonders schöne Berglandschaft oder Freizeitaktivitäten wie Golfspielen oder Aktivitäten im Wasser sprechen für sich.
Darüber hinaus werden Konzepte des betreuten Wohnens in Verbindung mit dem Erwerb von Apartments, Wohnungen oder Häusern angeboten. Diese befinden sich in Wohnanlagen oder Residenzen für Senioren. Hier kann neben dem generellen Mehrwert der Urlaubsregion auch die entsprechende Versorgung im Alter gewährleistet werden.
Im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt für Mietrenditen (Brutto) von Bestandswohnungen fällt der Wert mit 7,1 % in der Bodenseeregion sehr gut aus. Die Mietrenditen bei neuen Objekten stehen ebenfalls mit einem Wert von 4,1 % über dem Bundesdurchschnitt. Für Käufer ist eine Bestandsimmobilie als Anlageform aufgrund der hohen Mietrendite daher besonders attraktiv.
Welchen Einfluss die aktuelle Corona-Krise auf den Immobilienmarkt im Bodensee hat, wird sich in den nächsten Monaten und Jahren zeigen. Experten aus dem Immobilienbereich halten den Anstieg, aber auch den Sinkflug der Immobilienpreise für möglich. Grundsätzlich ist die Preislage vom Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage abhängig. So könnten beispielsweise Notverkäufe dazu führen, dass eine größere Angebotsvielfalt besteht und die Preise fallen oder die generelle Unsicherheit dazu führen, dass Immobilienbesitzer am eigenen Besitz festhalten möchten.
Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass die Zeichen gerade im Hinblick auf die steigenden Bevölkerungszahlen und das attraktive Angebot für Familien, Senioren und Fachkräfte für einen Anstieg der Immobilienpreise sprechen.